Categories
Aktuelles

10.000 bei „Wir-haben-es-satt-Demo“

Trotz Temperaturen um den Nullpunkt und eisigem Wind haben nach Angaben der Organisatoren rund 10.000 Menschen an der diesjährigen Demo zu Beginn der Grünen Woche teilgenommen und sind zusammen mit einem langen Treckerkorso durch Berlin Mitte zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor gezogen.

Bauernhöfe unterstützen, Insektensterben und Klimakrise stoppen, artgerechte Tierhaltung statt Megaställe und gutes Essen für alle waren die Hauptfordeungen an die Politik. „Wir erwarten deutlich mehr von Agrarminister Özdemir und der Bundesregierung, das war zu wenig ambitioniert, zu mutlos und zu langsam“, sagt Bündnis-Sprecherin Inka Lange mit Blick auf ein Jahr Agrar- und Ernährungspolitik der Ampel-Koalition. Olaf Scholz‘ selbsternannte Fortschrittskoalition blockiere die Agrarwende. Jeden Tag schlössen hierzulande im Schnitt zehn landwirtschaftliche Betriebe und für Konzerninteressen würde in Lützerath die Klimakrise weiter angeheizt.

Weltweit hungert mittlerweile jeder zehnte Mensch, während 95 Energie- und Lebensmittelkonzerne ihre Gewinne im letzten Jahr mehr als verdoppelt haben, so die Demonstantinen und Demonstranten.

Aufgerufen von 60 Organisationen, zu denen auch Slow Food gehört, gehen bei der „Wir haben es satt!“-Großdemonstration seit 2011 viele Tausende gegen die Agrarindustrie und für eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf die Straße. In diesem Jahr gehörte auch der neue Präsident von Slow Food International, Edward Mukiibi, zu den Rednern der Abschlusskundgebung. Er betonte vor allem die Auswirkungen unserer Landwirtschaftspolitik auf den Globalen Süden: „Die industrielle Tierhaltung in westlichen Ländern und Asien trägt maßgeblich zur aktuellen Klimakrise und zum Dumping ungesunder tierischer Lebensmittel in Afrika durch bilaterale Handelspolitik bei. Sie zwingt lokale Produktionssysteme in die Knie und untergräbt die Bemühungen dieser Länder um Ernährungssouveränität.“

Bereits am Vorabend der Demonstration fand auch wieder die schon traditionelle Schippeldisko von Slow Food Youth in Berlin statt.

Mehr zur Demo unter diesem Link