Studie belegt Potenzial von Rindern als Dreinutzungstiere
Wie kann Rindfleisch gut, sauber und fair erzeugt, verarbeitet und vertrieben werden und das Rind zur notwendigen Transformation des Agrar- und Ernährungssystems beitragen? Mit diesen Fragen setzte sich Slow Food Deutschland (SFD) im Rahmen des vom Umweltbundesamt finanzierten Projekts „Nachhaltige und umweltgerechte Fleischwirtschaft am Beispiel Rind“ auseinander. Das Ergebnis veröffentlicht der Verein jetzt in einer Studie und zeigt: Als Dreinutzungstier leistet das Rind einen klimaschonenden Beitrag für Landwirtschaft und Umwelt.
Das Fazit der Studie ist nicht überraschend. Rinder sollten als sogenannte Dreinutzungstiere eingesetzt und wertgeschätzt werden. Dann geben sie Milch, Fleisch und Ökosystemdienstleistungen zugleich und leisten sogar einen klimaschonenden Beitrag für den Erhalt von Landschaft, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und den Wasserhaushalt.
Voraussetzung dafür ist eine veränderte Zuchtausrichtung, weg von Milch- bzw. Fleisch-Höchstleistung hin zu guter Grundfutterverwertung. Dann erst lässt sich das zweite, wesentliche Kriterium für gutes, sauberes und faires Rindfleisch realisieren: Die Haltung und die Fütterung des Tieres durch die Weide und mehrjährigen Kleegrasanbau. „Die Rinder müssen wieder das tun können, was sie am besten können. Nämlich Gras und andere, für den Menschen nicht verwertbare Biomasse fressen, diese in wertvolle Lebensmittel verwandeln und dazu in der Herde auf der Weide grasen,“ erklärt Andrea Fink-Keßler, die das Projekt wissenschaftlich begleitet hat.
Auch die berechtigterweise viel diskutierte Frage nach der Fleischmenge auf unseren Speisetellern bekäme eine Antwort: Denn Milchprodukte und Fleisch könnte in einem an die Futterfläche angepassten Verhältnis verzehrt werden, würden an Menge automatisch abnehmen und wären damit eine Beigabe auf unseren Tellern. Das käme der Gesundheit von Mensch und Planet zugute.